Ohne Gleitmittel: Trockene Kondome

Kondome gibt es in den unterschiedlichsten Variationen. So gibt es neben befeuchteten Kondomen auch gepuderte, trockene Kondome. In diesem Text finden Sie Informationen zum Thema "Trockene Kondome".

 

Warum gibt es überhaupt Kondome mit Gleitmittel?

 

Standardkondome sind befeuchtet, meistens mit einem Gleitfilm auf Basis von Dimethicon (Silikon-Öl). Durch das Gleitmittel bleibt das Kondom elastisch, verklebt nicht, und ist leicht abrollbar. Außerdem ist die Verwendung eines extra Gleitmittels (zumindest bei vaginalem Verkehr) nicht zwingend notwendig. Je nach persönlichem Geschmack gibt es leicht befeuchtete Kondome, aber auch extra feuchte - und natürlich jede Menge Spezial-Gleitmittel (siehe "Beschichtungen").

 

Und warum gibt es dann trockene Kondome?

 

Nicht jeder mag befeuchtete Kondome. Manchen kommen diese sogar unangenehm schmierig oder glitschig vor. Für manche Stellungen ist eine Beschichtung auch eher ungeeignet (siehe unten). Darum gibt es auch trockene Kondome. Trockene Kondome haben keinen Gleitfilm, sondern sie sind mit einem feinen Puder bestäubt. Der Puder ist notwendig, damit das aufgerollte Kondom nicht verklebt - denn dann könnte man es nicht mehr abrollen. Bei dem Puder handelt es sich meist um ein Pulver aus Maisstärke.

Natürlich gibt es auch bei feuchten Kondomen Benutzer, die eventuell das Gleitmittel nicht vertragen. Wer vermutet, dass er das Gleitmittel auf den Standardkondomen nicht verträgt, sollte bei einem Arzt einen Allergietest durchführen lassen, um gegebenenfalls ein Gleitmittel ohne dieses Allergen verwenden zu können. Bitte suchen Sie bei unklaren Beschwerden (wie Brennen, Juckreiz, Ausschlag etc.) auf jeden Fall einen Arzt auf.

 

Wofür braucht man(n) trockene Kondome?

 

Trockene Kondome sind gebräuchlich bei Oralsex (Fellatio). Das Gleitmittel der Standardkondome ist zwar geschmacksneutral, aber durch seine Konsistenz nicht jedem angenehm. Ein trockenes Kondom hingegen fühlt sich seidig weich und natürlich trocken an. Für die Verhütung von sexuell übertragbaren Krankheiten ist es auch während des Oralverkehrs wichtig, ein Kondom zu verwenden, vor allem bei wechselnden Partnern (siehe "Schutz beim Oralsex").

Manche Männer empfinden mit einem trockenen Kondom mehr Halt. Sie haben nicht das Gefühl, dass das Kondom verrutscht. Da es sowohl bei Vaginal- als auch bei Analverkehr mit einem trockenen Kondom zu Beschwerden kommen kann, ist es empfehlenswert in diesem Fall ein Gleitmittel zu verwenden.

 

Welches Gleitgel passt zu einem trockenen Kondom?

 

Auch wer selbst über die Art und Menge des Gleitmittels entscheiden möchte, verwendet gerne ein trockenes Kondom - in Verbindung mit dem Gleitgel der Wahl. Dieses sollte unbedingt kondomgeeignet sein (also fett- und öl-frei, siehe Herstellerangaben!). Ansonsten ist jedes Gleitmittel auf Silikon- oder Wasserbasis geeignet, auch mit Aroma oder anderen Extras. Für Oralsex gibt es "essbares" Gleitgel - sogar mit Geschmack. Für Analsex gibt es spezielles Gleitgel, das teilweise sogar entspannend auf den Anus wirkt. Und dann gibt es noch diverse Sprays. So können Sie auf einfache Art und Weise Ihr Liebesleben sehr abwechslungsreich gestalten.

 

Wie werden trockene Kondome hergestellt?

 

Trockene Kondome werden zuerst wie normale Kondome hergestellt. Die Glaskolben werden in das flüssige Latex getaucht. Dann wird das Kondom vulkanisiert (also erhitzt) und hinterher gewaschen, um eine seidige Oberfläche zu erhalten. Danach wird es von den Glaskolben sanft abgelöst (mit Wasser und weichen Bürsten). Jetzt wird das Kondom mit heißer Luft getrocknet. Erst nach den jetzt folgenden Prüfvorgängen wird das Puder aufgebracht (und bei Standardkondomen das Gleitmittel) bevor das Kondom in die Siegelfolie verpackt wird. Ständige Kontrollen und diverse Prüfungen garantieren Ihnen bestmögliche Sicherheit (dafür gibt es hier in Europa gesetzliche Regelungen, DIN-Normen und Prüf-Zertifikate).